RECYCLING HOUSE
Programm: Wasserlabor Jahr: 2023, Kooperation: Markus Heinsdorff Team: Markus Heinsdorff, Benedikt Hartl, Studierende des Arusha Technical College, Civil- and Mechanical Department unter der Leitung von Frank Moshi und Humuri Haymale, Christoph Rapp, Lukas Stuthmann Studierende: Obadia Fredy Atinyike, Mustafa Haji Shomari, Deus Laurent Bungwa, Philip Mathias Mkumbwa, Ebenezery Christopher Kapingu, Lusato Masinde Deusdedith, Gaudence Ernest Kimaro, Gwaging'holo Mstapha Förderung: Verein zur Förderung des internationalen Wissensaustausch e.V. , Akademie der Künste aus dem Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Wilo Foundation Dortmund Ort: Arusha, Tanzania
In Kooperation mit dem Künstler Markus Heinsdorff haben wir in Arusha, Tanzania das Recycling House realisiert.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kunst-Architekturinstallation, deren Hülle aus Recyclingmaterial bzw. Plastikabfall gebaut wurde. Zusammen mit dem Arusha Technical College wurde dabei ein Prototyp als Kleinst-Wasserlabor mit 12 qm Grundfläche für die "lab in a bag" Lehre am College gebaut.
Bei dem „Low Cost Bau“ handelt es sich dabei um ein Modul, das als Baukit nachhaltig den Einsatz von Materialien der Region - bis hin zum Einsatz von Recycling-Werkstoffen ermöglichen soll. Das Konstruktions- und Bauprinzip kann für unterschiedlichste Raumnutzungen eingesetzt und als Modulbauweise einfach erweitert werden.
Der verwendete Plastikmüll wie hier PET Flaschen ergeben eine effiziente Isolierung und kann so als klimatisierter Wohnraum auch für Menschen ohne geeignetes Dach über em Kopf (2023 = 100 Millionen) eine kostengünstige Bauform sein. Zusätzlich soll damit der Plastikmüll aus der Landschaft gesammelt und die Verschmutzung der Flüsse und Ozeane reduziert werden. Als Installation soll das Recycling-Haus die Menschen auf das globale Plastikproblem aufmerksam machen und für den Erhalt der Umwelt sensibilisieren. Als Baukit ist die Serie z.B. mit mobiler Produktion zur Kostenreduktion und das DIY – do-it-yourself-Prinzip für einen Selbstbau auch für Laien geeignet. Wände und Decken mit Lehm verputzt ergeben das finale Klimadesign für Wetter- und Brandschutz. Darüberhinaus können alle Materialien wiederverwendet werden. Sie sind jederzeit trennbar oder weiter recycelbar und reparierbar In Arusha wurde mit lokalen Stoffen experimentiert, die als Außenvorhänge zur Verschattung dienen und den Objektcharakter in Arusha unterstreichen. Durch eine seit Gründung bestehende Kooperation und intensiven Wissens-Austausch zwischen dem Arusha Technical College und Deutschland wurde ein gemeinsamer Workshop und der Bau des Prototyps mit begleitenden Experimenten möglich.
Technik
PET Flaschen / (alternativ Plastikabfall) zur Füllung der Gabionenkörbe für Wände und Decke (ohne)
Die Gabionenkörbe bestehen aus 0,5 mm dicken Blech-Profilen in U-Form aus dem Trockenbaubereich für die Fassaden. Damit sind sie ein extrem stabiler und gleichzeitig eines der leichtesten und Material-reduzierten Bauelemente, die hier zum Einsatz kommen. Beidseitig bespannt sind sie mit handelsüblichem Maschendraht (Zäune). Die Dachunterkonstruktion besteht aus dünnen 40 mm Metallrohren - der Prototyp wurde geschweißt (Kitversion schraubbar). Die Abdeckung aus Wellblech hat 0,65 m Überstand.
Förderung
Gefördert durch die Akademie der Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR sowie durch die Wilo Foundation, Dortmund.
Foto: (c) Markus Heinsdorff, Axel Mölken-Kappl
Link: Baunetz
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