LUX-MACHINA
Projekt: Lux machina Jahr: 2011, Typ: freies Projekt Team: Benedikt Hartl
Doch senkt sich Himmelsklarheit in die Tiefen,
er ist gebettet, rissig Gelände
Und Zweig und äste, frisch erquickt, entsprossen
Dem duft'gen Abgrund, wo versenkt sie schliefen;
Auch Farb' an Farbe klärt sich los vom Grunde,
Wo Blum' und Blatt von Zitterperle triefen -
Ein Paradies wird um mich her die Runde.
Hinaufgeschaut! - Der Berge Gipfelriesen Lichtmaschine
Verkünden schon die feierlichste Stunde;
Sie dürfen früh des ewigen Lichts genießen
Das später sich zu uns hernieder wendet,
flierrt durch die Mass' skulptiert und roh gehau'n,
Jezt zu der Alpe grüngesenkten Wiesen
Wird neuer Glanz und Deutlichkeit gespendet,
Und stufenweis herab ist es gelungen; -
Sie tritt hervor! - und, leider schon geblendet,
Kehr' ich mich weg, vom Augenschmerz durchdrungen.
Er geht ins Licht, betritt Maschin'.
So ist es also, wenn ein sehnend Hoffen
Dem höchsten Wunsch sich traulich zugerungen,
Erfüllungspforten findet flügeloffen in der Maschin';
Nun aber bricht aus jenen ewigen Gründen
Ein Flammenübermaß, wir stehn betroffen;
Des Lebens Fackel wollten wir entzünden,
Ein Feuermeer umschlingt uns, welch ein Feuer!
Ist's Lieb'? ist's Haß? die glühend uns umwinden,
Mit Schmerz und Freuden wechselnd ungeheuer,
So daß wir wieder nach der Lichtmachschine blicken,
Zu bergen uns in jugendlichstem Schleier.
So bleibe denn die Sonne mir im Rücken!
Der Sonnensturz der Strahlen, das Felsenriff
Der felsengleich'n Maschin' durchbrausend,
Licht flut't Licht,
Strahlend tritt hervor und wächst zusamm'n.
Reagieren und agieren, Licht beginnt zum leben
Erfreu'n mein Aug' - Traum umwirbelt,
Ihn schau' ich an mit wachsendem Entzücken.
Von Sturz zu Sturzen wälzt er jetzt in tausend,
Dann abertausend Strömen sich ergießend,
Hoch in die Lüfte Schaum an Schäume sausend.
Allein wie herrlich, diesem Sturm ersprießend,
Wölbt sich des bunten Bogens Wechseldauer,
Bald rein gezeichnet, bald in Luft zerfließend,
Umher verbreitend duftig kühle Schauer.
Der spiegelt ab das menschliche Bestreben.
Ihm sinne nach, und du begreifst genauer:
In dem Licht Abglanz haben wir das Leben!